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Nichts vermittelt ein größeres Gefühl von Stärke als ein Hilferuf.
George MacDonald (1824 – 1905)
Was ist eigentlich wahre Stärke? Was kennzeichnet Menschen, die stark sind?
Ist es das Durchhaltevermögen, der Mut, die Selbstsicherheit, die Kraft, die Fehlerlosigkeit?
Viele denken das – und leben das.
Aber was hier der schottische Schriftsteller und Pfarrer George MacDonald sagt, hört sich so ganz anders an.
„Um Hilfe rufen“ als Zeichen von Stärke? Könnte das wahr sein?
Ich denke, ja.
Denn: wahre Stärke ist nicht das, was landläufig für wahr gehalten und proklamiert wird.
Ich glaube:
Stark ist nicht, wer nie Hilfe nötig hat …
stark ist, wer zur richtigen Zeit auf zusätzliche Ressourcen zugreift.
Stark ist nicht, wer immer kraftvolle Reden schwingt …
stark ist, wer sich nicht darstellen muss, um anerkannt zu sein!
Stark ist nicht, wer alles kontrollieren kann …
stark ist, wer seine Kraft nicht für Dinge einsetzt, die er nicht kontrollieren kann!
Stark ist nicht, wer zu allem ja sagt …
stark ist, wer souverän nein sagen kann.
Stark ist nicht, wer sich selbst wichtig nimmt …
stark ist, wer sich selbst nicht bedauert.
Stark ist nicht, wer sich nicht verändert …
stark ist, wer Veränderung als Herausforderung annimmt.
Stark ist nicht, wer viele Menschen beeindruckt …
stark ist, wer es nicht allen recht machen will.
Stark ist nicht, wer nie einen Fehler macht …
stark ist, wer denselben Fehler nicht immer wieder macht.
Stark ist nicht, wer nie scheitert …
stark ist, wer nach Misserfolgen nicht aufgibt.
Stark ist nicht, wer nie schwach ist …
stark ist, wer in seiner Schwäche stark wird.
Bei Paulus, dem Briefeschreiber der Bibel, hört sich das ähnlich an:
„Wenn ich schwach bin, bin ich stark“ (2. Korinther 12,10, NGÜ).
Für ihn hat das entscheidend mit dem starken Gott zu tun, dessen „Kraft gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung“ kommt (2. Korinther 12,9).
Vielleicht ist ja heute mal ein Hilferuf dran … oder ein Stoßgebet.
