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In der Stille geschehen die großen Dinge.
Nicht im Lärm und Aufwand der äußeren Ereignisse,
sondern in der Klarheit des inneren Sehens,
in der leisen Bewegung des Entscheidens,
im verborgenen Opfern und Überwinden […]
Die leisen Kräfte sind die eigentlich starken.
Romano Guardini (1885 -1968)
Es ist der Weihnachtsabend des Jahres 1818. Der 26-jährige Hilfspfarrer Joseph Mohr und der 31-jährige Kirchenmusiker Franz Xaver Gruber singen erstmals das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ bei der Christmette in der St.-Nikolaus-Kirche Oberndorf. Niemand konnte ahnen, dass es die Welturaufführung eines Liedes sein würde, das in den Weihnachtstagen weltweit von zwei Milliarden Menschen gesungen wird – und das später in mehr als 320 Sprachen übersetzt werden würde.
„Stille Nacht, heilige Nacht“.
Doch: wie still ist eigentlich die „Heilige Nacht“?
Ist Weihnachten nicht eher eine der lautesten Zeiten des Jahres?
Heutzutage schon …
Doch damals in ersten „Heiligen Nacht“?
Da bahnten sich – wie Romano Guardini sagen würde – „die leisen Kräfte“ eine Bahn.
In dieser Nacht steht ein kleines Kind in die Mitte. Ein Kind, das nicht sprechen kann. Ohne eigene Worte „geschehen die großen Dinge“. Gott kommt ganz leise.
Nicht im Lärm.
In der Stille.
An Weihnachten beweist sich:
Das Leise, das Unaufwändige, das Verborgene hat die Kraft, die Welt zu verändern.
Das vermeintlich Schwache ist das eigentlich Starke.
„In der Stille geschehen die großen Dinge […] die leisen Kräfte sind die eigentlich starken.“
Was, wenn wir daraus lernen würden,
dass kein Umtrieb, kein Aufwand und keine Macht die leisen Kräfte aufhalten kann.
Was, wenn Weihnachten uns daran erinnern würde,
dass der große Gott keinen auffälligen Lärm, keine offensichtliche Kraft nötig hat.
Was, wenn dieses Weihnachten der Beginn einer neuen Klarheit und der Start eines neuen Überwindens würde;
wenn es die Wahrheit in uns festigen würde, dass Stille Stärke verkörpert.
Was, wenn wir in unserer Schwachheit stark sein könnten.
Was, wenn …
