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Der Einsatz sucht uns, nicht wir den Einsatz.
Darum bist du ihm treu, wenn du wartest –
bereit, und handelst, wenn du vor der Forderung stehst.
Dag Hammarskjöld, Jeder Tag – ein Leben, Verlag Neue Stadt, München, 2011, S. 67
Viel zu oft sind wir gefangen in Betriebsamkeit.
Immer auf der Suche nach der nächsten Tat.
Immer auf dem Sprung zu schnellen Aktionen.
Der Friedensnobelpreisträger Dag Hammarskjöld beschreibt in seinem „spirituellen Tagebuch“ im Dezember 1955 das Gegenteil zu Tätigkeitsdrang, Aktionismus und Überstürzung.
Er beginnt mit der Beobachtung „Der Einsatz sucht uns, nicht wir den Einsatz“.
Das ist so unendlich weit weg von dem, was wir normalerweise hören – und von dem, was von uns verlangt wird.
Wir sind so oft gefangen im Sog unserer Dienstaufträge. Wir planen und organisieren. Wir suchen und agieren.
Was Dag Hammarskjöld beschreibt, klingt so viel gelassener, so viel freier, so viel vernünftiger.
Wir müssen nicht immer genau wissen, was wir als nächstes tun sollen – wir müssen lediglich wachsam und verfügbar sein für die Einsätze, die auf uns zukommen.
Es geht nicht um bloße Betriebsamkeit, sondern um Bereitschaft.
Es geht nicht um bloße Aktion, sondern um Disposition.
Nicht jeder Einsatz ist zu jeder Zeit erfolgreich.
Nicht jede Tat ist zu jeder Zeit wirkungsvoll.
Deshalb ist es wichtig, dass wir warten – bis der „Einsatz uns gefunden“ hat.
Aber dann fordert er unsere Treue und unser Handeln.
Mir fällt gerade auf, dass das alles ziemlich genau mit dem übereinstimmt, was Paulus mal in einem seiner Briefe sagt:
„Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen.“ (Epheser 2,10 NGÜ)
Es ist vorbereitet – wir handeln.
Es ist an der Zeit – wir packen an.
Das entspricht ziemlich genau auch dem weisen Satz von Salomo:
„Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu.“ (Kohelet 9,10 LUT)
Also:
Wachsam und verfügbar warten – und wenn unser Einsatz gefordert ist, mutig und treu handeln.
