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Ohne Liebe sind wir uns selbst zur Last,
Augustinus Aurelius (354 bis 430)
durch die Liebe tragen wir einander.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen, so sagen wir.
Stimmt: kein Mensch kommt unbelastet durch’s Leben.
Wir selbst tragen unausweichliche Probleme,
schleppen vergangene Verletzungen,
erleiden unerwartete Krankheiten.
Zusätzlich halten wir schwierige Menschen aus,
stehen tragische Erlebnisse durch,
halten lange Wartezeiten aus,
nehmen unveränderliche Situationen hin.
Von Napoleon habe ich gehört, dass er einem Lastenträger auf der Straße mit den Worten Platz gemacht hätte: „Respekt vor der Last“.
Typisch:
Wir sehen Menschen Lasten tragen und sind berührt,
sind beeindruckt,
sind beschämt.
Wir zollen Respekt – aber weichen aus.
Wir hören Klagen – aber reagieren nicht.
Wir sehen Not – aber helfen nicht.
Wir spüren Verzweiflung – aber trösten nicht.
Respekt vor der Last hilft wenig – Anpacken wohl.
Hören von Klagen hilft nicht – Zuhören wohl.
Sehen von Not hilft selten – Lindern wohl.
Spüren von Verzweiflung hilft keinem – Trösten wohl.
Und eins ist sicher – das wusste auch Augustinus:
Eine in Liebe geteilte Last trägt sich leichter.
Denk dran, wenn du selbst Lasten trägst – und hole dir Hilfe.
Vergiss das aber auch dann nicht, wenn du Belasteten begegnest.
Der Gründer der Bethelschen Anstalten in Bielefeld, Friedrich von Bodelschwingh (1831 – 1910), setzte sogar nochmal eins drauf:
„Drückt dich eine Last, nimm eine fremde hinzu;
an beiden wirst du leichter tragen als an einer allein.“
Ein überraschender, aber erfahrungserprobter Zusammenhang!


