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Im übrigen aber habe ich mein ganzes Leben meine Ansichten, Überzeugungen und Auffassungen leicht fahren lassen, sobald ich durch Erfahrung andere gewonnen habe.
Johannes Müller (1864 – 1949), evangelischer Theologe, in: Blätter zur Pflege persönlichen Lebens, 1933
Wir sind so schrecklich festgelegt.
Manche von uns schon in jungen Jahren,
viel zu früh.
Unsere Meinung über das Leben,
unsere Meinung über bestimmte Menschen,
unsere Meinung über Gott und die Welt
– sie darf sich ändern, sie muss es sogar!
Der Grund:
Wir ändern uns. Wir wachsen. Wir reifen. Wir lernen.
Wir blicken tiefer. Wir sehen weiter. Wir erleben bewusster.
Hoffentlich!
Wir erleben Veränderung in unterschiedlichen Lebensphasen,
Veränderungen durch unser Umfeld,
Veränderungen durch Lebenserfahrung,
Veränderungen durch Lernerfolge,
Veränderungen durch tiefe Beziehungen,
Veränderungen durch Gottvertrauen.
Warum also sollten sich unsere Überzeugungen also nicht ändern?
Schön ist:
Jede geänderte Meinung ändert mein Leben,
öffnet neue Türen,
erschließt neue Räume,
vertieft meine Haltungen,
erweitert meine Horizonte.
Außerdem sind wir alle selbst darauf angewiesen, dass unsere Mitmenschen ihr Denken weiterentwickeln:
Wir brauchen es, dass andere Menschen,
verletzendes Verhalten hinterfragen,
ihre schlechte Meinung über uns ändern,
kritische Haltungen hinterfragen,
neue Schritte mit uns wagen.
Warum also sollten wir uns im Lauf unseres Lebens nicht auch mal selbst widersprechen können?
Warum sollten wir nicht nach reiflicher Überlegung zu neuen Überzeugungen finden?
Warum sollten wir nicht heute anders denken, als noch vor einigen Jahren?
Kürzlich hab ich von dem französischen Schriftsteller und Maler Francis Picabia den humorvollen und nachdenkenswerten Satz gelesen:
„Dein Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“
Deshalb:
Nur Mut! Ändere auch mal Deine Meinung!


