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Die Liebe ist tatsächlich stärker als der Tod.
Henri Nouwen, in: Love, Henry, adeo Verlag Asslar 2017, S. 60
Das zeigt mir Gott immer und immer wieder.
Doch ich bemerke in mir selbst die krankhafte Neigung, dem entgegenzustehen und so zu leben, als ob der Tod mehr Aufmerksamkeit verdiente als die Liebe.
Wir haben an Ostern den Sieg des Lebens über den Tod gefeiert. An Ostern macht Gott deutlich, wohin alles führen soll – nämlich ins Leben. Der Tod verliert gegen Gott. Das Leben gewinnt.
Und trotzdem, sagt Henri Nouwen, bekommt der Tod oft zu viel Aufmerksamkeit in unserem Leben.
Sollte nicht die Liebe und das Leben mehr beachtet werden als der Tod?
Sollten wir deshalb nicht in allem, was wir tun, bewusst das Leben wählen und den Tod bekämpfen?
Ich habe dazu kürzlich in einem kleinen Buch einen interessanten Gedanken gefunden:
Wir fördern täglich das Leben oder den Tod –
mit jedem Gespräch, das wir führen,
mit jeder Tat, die wir tun,
mit jedem Gedanken, den wir denken …
… unsere Aufgabe sei es, so der Autor, in allen Dingen den Blick für’s Leben nicht zu verlieren und die Zeichen des Todes zu identifizieren und zu bekämpfen.
Gott ist der Freund des Lebens (Weisheit 11,26) … und der Feind des Todes. Gott, so die Bibel, hat den Tod nicht gemacht (Weisheit 2,24, Römer 5,12) … und das Leben geschaffen. Mehr noch: Gott hat den Tod besiegt.
Deshalb kann die Richtung unseres Lebens und unseres Tuns auch nur heißen: „auf’s Leben zu“ und „weg vom Tod“.
Wir demonstrieren für das Leben – durch das, was wir denken, reden und tun.
Und wir protestieren gleichzeitig gegen den Tod … weil wir alle für’s Leben geschaffen sind.
So sind wir lebenslang im Streit gegen den Tod – und Kämpfer für das Leben.
Wir ergreifen Partei für das Leben –
für die Kreativität – und gegen den Status,
für die Schöpfung – und gegen die Zerstörung,
für die Freude – und gegen den Verdruss,
für die Freiheit – und gegen den Zwang,
für die Versöhnung – und gegen die Verbitterung,
für die Hoffnung – und gegen die Verzweiflung,
für die Ehrfurcht – und gegen die Unterdrückung,
für die Annahme – und gegen die Ausgrenzung,
für die Liebe – und gegen die Angst.
Und immer mit der „Osterhoffnung“:
Der Tod hat nicht das letzte Wort.
Frohe Ostern … jeden Tag im Jahr.


