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ÜBER:WACHEN

In der Einsamkeit müssen wir unsere Gedanken überwachen,
in der Familie unsere Launen und
in Gesellschaft unsere Zungen.
Thomas Morus (1478 bis 1535)

Drei Bereiche: Einsamkeit, Familie, Gesellschaft.
Drei Gefahren: Gedankenspiele, Gemütslage, Gerede.
Drei Aufgaben: Bewachen, Besänftigen, Beherrschen.
3 x 3.
Wenn diese Rechnung nur so einfach zu leben wie zu lösen wäre!

Nehmen wir zuerst die Einsamkeit:
Jeder ist mal Einzel:Gänger … wen sollten wir auch begleiten, wenn wir allein laufen.
Jeder ist mal Einzel:Händler … mit wem sollten wir auch verhandeln, wenn keiner mitbietet.
Jeder ist mal Einzel:Kämpfer … wem sollten wir auch beistehen, wenn niemand da ist.
Also gehen wir, handeln wir, kämpfen wir auch oft alleine.
Die größte Schlacht kämpfen wir dann gegen unsere eigenen Gedanken, die oft zusammenhangslos und gnadenlos auftauchen. Meist sind sie das Ergebnis der Dinge, die nicht „durchgedacht“ sind und deshalb in unserem Herzen brennen. Wenn sie nicht zur Ruhe kommen, wütet schnell ein zerstörender Brand. Das Ergebnis (laut Salomo): „Die Gedanken seines Herzens sind wie Asche“ (Die Bibel in Weisheit 15,10 LUT).
Mir hilft es, in der Einsamkeit Gott das Herz auszuschütten, bevor die Gedankenflammen zu hoch schlagen.

Kommen wir zur Familie:
Niemand lebt ohne Familienbindung. Jeder wurde in ein Umfeld geboren, das uns in der Regel ein Leben lang begleitet … manchmal nah, manchmal auch nur aus der Ferne.
Deshalb wissen wir alle um den Krieg der Launen, der am offensten in gewohnter Umgebung gekämpft wird.
Hier fallen Masken schneller ab,
werden Stimmungen deutlicher,
treffen Worte zielsicherer.
Selbstverständlich sind unsere Gemütslagen nicht ein Leben lang zu im Gleichgewicht … trotzdem müssen wir darauf achten, dass sie nicht unsere nächste Umgebung lähmen, zerstören und verletzen.

Und dann noch die Gesellschaft:
Es wird unendlich viel geredet. Die tiefsten Verletzungen und die heilsamsten Momente werden durch Worte verursacht. Reden kann also gut sein … und schlecht sein. Reden kann heilen … und zerstören. Beides ist richtig. Unsere Aufgabe ist es, über die Wirkung unsere Worte zu wachen.
Ein wunderbares, gesellschaftstaugliches Hilfsgebet habe ich bei David gefunden:
„Stelle eine Wache vor meinen Mund, Herr.“ (Die Bibel in Psalm 141,3 NGÜ).
Manchmal ist eben Schweigen ist der bessere Teil der Sprache …

Also:
Wachsam sein!

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