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VIEL:REDEN

Die schlimmste Art, schlecht zu reden, besteht darin, dass man zuviel redet.
Sagt man nämlich weniger, als man hätte sagen sollen, so ist es leicht, noch etwas hinzuzufügen;
wenn man aber zuviel gesagt hat, so ist es schwer, nachher Abstriche zu machen, und man kann diese nicht mehr so früh machen, dass der Schaden des Zuviel verhindert wird.
Franz von Sales, Gnade und Maß, Benziger Verlag, Einsiedeln, 1951, S. 144

Wahlkampf ist Wortkampf – und Wahlkampf lebt vom Wortschwall und von der Wortwahl.
Deshalb ein paar Worte zu den Worten.
Wir merken in diesen Tagen deutlich:
Was gesagt wird, kann verbinden oder schaden,
vereinen oder scheiden,
verschönern oder schönen,
verewigen oder schwächen,
verehren oder schänden,
vermehren oder schmälern,
verzeihen oder schimpfen
versöhnen oder schüren.
Worte schaffen das.
Sie können viel ausrichten – aber auch viel anrichten.
Wir wissen das und können leider viel zu oft beobachten:
Nicht jeder Wortführer kann auch gut führen.
Nicht jeder Wortbeitrag trägt zur Besserung bei.
Nicht jeder Wortschatz schätzt die Menschen.
Nicht jede Wortwahl wählt das Leben.
Deshalb ist es so wichtig, Worte nicht gedankenlos und schädlich zu gebrauchen.
Denn: Worte sind der Schlüssel zu den Herzen der Menschen … manche schließen auf, manche verschließen.

Doch nicht nur der Wortlaut ist wichtig, sondern auch die Wortfülle … sagt Franz von Sales.
Es gibt einen „Schaden des Zuviel“ – so nennt er das.
Ein Zuviel an Worten richtet Unheil an.
Übertrieben viele Worte zerstören.
Wortschwall entmündigt.
Diese Wahrheit ist uns schon von Salomo, dem weisen König, überliefert:
„Wo viel geredet wird, bleiben Fehler nicht aus.
Wer aber seine Zunge im Zaum hält, zeigt Verstand.“ (Sprüche 10,19 BB)

Franz von Sales begründet seine Aussage mit der Erklärung, dass Ausgesprochenes nicht zurückgeholt, aber immer ergänzt werden kann. Logischerweise ist es klüger, weniger zu reden und ein Zuviel zu vermeiden.
So ist es!

Aber Vorsicht – das alles gilt nicht nur für Politiker und Parteien, sondern für uns alle!

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