Alltags:Leben Glaubens:Leben

GE:WESEN

Zu unserem Wesen gehört, was gewesen ist.

Kurt Marti, in: Gott im Diesseits, Radius Verlag Stuttgart 2005, S. 12

Kurt Marti hat so recht …
Alles, was zurückliegt, hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind.

Die Frage nach unserer Identität ist nicht zu trennen von dem, was in unserer Vergangenheit geschehen ist.
Wer und wie wir sind, ist nicht zu trennen von vergangenen Erlebnissen und Begegnungen.
An wen und wie wir glauben, ist nicht zu trennen von ehemaligen Beziehungen und Umgebungen.
Wem und wie wir vertrauen, ist nicht zu trennen von vergangenen Niederlagen und Erfolgen.
Zwar ist vieles davon schon etwas „verblasst“, hat aber unser Leben
verbandelt und verwandelt,
geprägt und bewegt,
gelenkt und beschenkt.
Deshalb kann die Schriftstellerin Gertrud von LeFort mit Fug und Recht behaupten:
„Alles, was man gemeinhin Vergangenheit nennt, ist im Grunde nur eine leiser und dunkler gewordene Art von Gegenwart.“ in: Gedichte und Aphorismen, Franz Ehrenwirth Verlag,München, 1962, S. 130

In der Vergangenheit unseres Lebens ist viel gewachsen.
Wir haben Neues gelernt – und Nutzloses verlernt,
haben Scheu verloren – und Erkenntnisse gewonnen,
haben Schwäche besiegt – und Stärke erworben.

Ab und zu müssen wir uns deshalb bewusst machen, was in unserer Vergangenheit alles geworden ist.
Denn ohne Rückbesinnung auf das Gewordene sind wir abgeschnitten von dem, was wir verinnerlicht hatten.
Ohne Nachdenken über unsere Wurzeln, über die Stärken unserer Vertiefungen schwindet der Einfluss der Vergangenheit auf unsere gegenwärtige Existenz.

Das heißt:
Wir können die gesäten Erkenntnisse der Vergangenheit durch aufmerksame, bewusste Erinnerung noch heute zum Weiter:Wachsen und Schöner:Blühen bringen.

Das sollten wir alle tun – immer wieder.




Das könnte dich auch interessieren