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FREMD:WIRKUNG

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Wir könnten so viel Ruh und Frieden haben,
wenn wir Kopf und Herz nicht so sehr marterten mit dem,
was andere reden und tun
und was doch unser Gewissen gar nicht berührt.

Thomas von Kempen (1380 bis 1471), in: Nachfolge Christi, Buch 1, Kapitel 11

Wie wahr! Wie aktuell!
Unendlich viele Worte schwirren uns täglich um die Ohren. Gesprochen und geschrieben.
Wir zappen durch Kanäle, surfen durch‘s Internet, blättern durch Zeitschriften, hören uns durch Playlists.
Es gibt annähernd keinen wortfreien Raum mehr in unserem Leben.
Vor allem Gerüchte und Kommentare haben es uns angetan.
Unweigerlich verlieren wir durch die Flut der Worte unsere Ruhe und unseren Frieden. Davon spricht Thomas von Kempen – im 15. Jahrhundert!
Wir könnten so viel Ruh und Frieden haben …
Aber wir foltern uns selbst … durch Worte,
die uns nicht weiterbringen,
die wir selbst niemals in den Mund nehmen würden,
die oft nur andere Menschen für wichtig halten.
„Viele Worte machen die Seele nicht satt,“ sagt Thomas von Kempen an anderer Stelle des gleichen Buchs.
Und die Bibel meint dazu:
“Wer auf Gerüchte hört, hat keine Ruhe mehr und kann nicht in Frieden leben“ (Sirach 28,16).

Außerdem, sagt von Kempen, quälen wir uns durch das, was Andere tun.
Wir scrollen uns durch die Netzwerke und lesen uns durch Zeitungen,
nur um Unglaubliches zu sehen,
Empörendes zu entdecken und
Neues zu erfahren.
So verlieren wir nach und nach den Kontakt zu unserer Seele. Wir werden ruhelos und getrieben.
Was andere tun, wird wichtiger als unsere eigenen Taten. Unbewusst lassen wir uns dadurch von anderen Haltungen und Verhaltensweisen prägen … und gewähren ungefiltert sogar unbekannten Menschen Einfluss auf unsere Gedanken und unser Innerstes.
„Kopf und Herz“ verkraften diese Fremdwirkungen nur bedingt.
So ist das. Ich weiß das aus schmerzlicher Erfahrung.

Fazit:
Ein Leben in Ruhe und Frieden hängt also davon ab, wie sehr wir uns auf die Worte und Taten andere Menschen konzentrieren – und wie gut es uns gelingt, davon abzusehen.


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