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Jeder gute Christ muss mehr bereit sein, eine Aussage des Nächsten zu retten, als sie zu verdammen.
Ignatius von Loyola (1491 bis 1556), aus: Geistliche Übungen, 22
Es wird viel geredet – und noch mehr geurteilt.
Egal, was ein Mensch in der Öffentlichkeit oder in einem persönlichen Gespräch sagt, wir sind schnell im Urteilen – nicht nur über den Wahrheitsgehalt in den Worten, sondern viel zu schnell auch über die Glaubwürdigkeit der Person.
Leider.
Mark Twain sagte mal über seine Mutter:
„Ihre Anteilnahme an Menschen und anderen Tieren war warm, persönlich und freundlich. Sie fand noch am Hartgesottensten stets etwas, das ihn zu entschuldigen geeignet war oder sogar iebenswert erschien – und wenn sie selbst es in ihn hineinlegte. Es gab Leute, die behaupteten, man können sie, obwohl Presbyterianerin, dazu bringen, sogar für den Teufel ein gutes Wort einzulegen.“
Wir reden nicht immer bedacht, wohl überlegt, gut vorbereitet.
Wir reden mehr ins Blaue hinein und aus dem Gefühl heraus.
Wer Worte spricht, muss wissen,
dass nicht alle Hörer die Worte in gleicher Weise deuten werden.
Wer Worte spricht, muss wissen,
dass sie unüberlegt auch Hörer verletzen,
unter Druck setzen,
ein schlechtes Gewissen machen,
ärgern,
bedrücken
… obwohl das nicht gewollt ist.
Deshalb:
Wir brauchen liebevolle Menschen,
die unsere Worte eher retten als verdammen,
die für uns eher ein gutes Wort einlegen als ein Böses zu unterstellen,
die eher mit unserem Wohl-Wollen als mit dem Schlecht-Meinen rechnen,
die uns eher vertrauen als verurteilen.
Frage Dich: wessen Worte sollte ich heute retten!


