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SORG:LOS

Foto von Nik Shuliahin auf Unsplash

Die Menschen, welche keine wirklichen Sorgen haben, können es sich erlauben, mit eingebildeten zu spielen.

Charles Kingsley (1819 bis 1875), aus: Schaible (Hg.), Geistige Waffen, Ein Aphorismen-Lexikon, P. Waetzel-Verlag 1901


Vor einigen Jahren habe ich von einer Studie gelesen, die Karl Pillemer in den USA durchgeführt hat.
Er fragte Hunderte von Menschen, die zu der Zeit über 65 Jahre alt waren: „Was bereust Du am meisten, wenn du auf dein bisheriges Leben zurückblickst?“.
Die Antwort hat ihn sehr überrascht (und mich ebenfalls).
Die meisten Menschen antworteten, dass es ihnen leid täte,
sich so viele Sorgen im Leben gemacht zu haben,
so viel Zeit durch Angst vor noch nicht Eingetroffenem vergeudet zu haben.

Wenn du also im Alter wenig bereuen willst, denk mal über Folgendes nach:
Unser ganzes Leben ist von der Sorge bestimmt.
Die Sorge treibt uns an zu arbeiten,
den Lebensunterhalt zu verdienen,
die Zukunft abzusichern,
den Besitz zu mehren.
Erst mit dem Tod hört das Sorgen auf.
Der Theologe und Philosoph Martin Heidegger analysiert daher treffend:
„Der Mensch ist wesentlich einer, der sich sorgt!“
Und doch: ein Großteil der Sorgen ist unnötig!
Das meint auch Charles Kingsley, der anglikanische Theologe und Schriftsteller, wenn er von „wirklichen“ und „eingebildeten“ Sorgen spricht. „Wirkliche“ Sorgen haben momentan die Menschen in Israel, Menschen mit schlimmen Krankheiten und Menschen, die heute nichts zu essen haben.
Wenn wir ehrlich nachdenken, sind (und waren) viele unserer Sorgen bloß „Was-wäre-wenn-Sorgen“.
Es sind lediglich Gedankengebäude.
Es sind nur Möglichkeitsvermutungen.
Wir sorgen uns um Geschehnisse, die eventuell eintreffen.
Eine weise Frau hat das mal in die Worte gefasst: „Ich habe viele Befürchtungen in meinem Leben gehabt – und die meisten sind nie eingetroffen.“

Diese Sorgen kosten Kraft im Heute und ändern nichts am Morgen.
Sie trüben die Freude am Jetzt und verunsichern die Erwartung an Kommendes.
Sie verdunkeln die Gegenwart und vernebeln die Zukunft.

Einer der besten Tipps kommt, meiner Meinung und Erfahrung nach, von Jesus:
„Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag!
Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen.“ (Matthäus 6,34 NGÜ)

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