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ZU:FRIEDEN

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Ach, spricht er, die größte Freud‘ 
ist doch die Zufriedenheit.

Wilhelm Busch (1832 bis 1908), in: Max und Moritz, Vierter Streich

Zufriedenheit ist ein hoher Wert – und ein schöner dazu.
Zufriedene Menschen sind Lebenskünstler,
sie beherrschen die Kunst der Dankbarkeit.
Zufriedene Menschen sind Lebensgönner,
sie gönnen ihren Mitmenschen Gutes.
Zufriedene Menschen sind Lebensbewahrer,
sie bewahren sich selbst und andere vor Neid.
Zufriedene Menschen sind Lebensgenießer,
sie genießen das Leben so, wie es ihnen begegnet.
Zufriedene Menschen sind Lebensbejaher,
sie sagen Ja zum Leben mit allen Facetten.

Paulus, der große Gelehrte der Bibel, ist solch ein Mensch. Er schreibt:
Ich habe gelernt, in jeder Lage zurechtzukommen und nicht von äußeren Umständen abhängig zu sein: Ich kann Not leiden, ich kann im Wohlstand leben; mit jeder Lage bin ich vertraut. Ich kenne Sattsein und Hungern, ich kenne Mangel und Überfluss. Allem bin ich gewachsen durch den, der mich stark macht.
Die Bibel in Philipper 4,11-13 (GNB)

Laut Paulus hat Zufriedenheit also ihren Ursprung in einem Leben, das unterschiedlichen Gegebenheiten gewachsen ist.
Eine schöne Definition.

Nachdenkenswert ist auch das Wort „Frieden“ in Zufriedenheit.
Das führt mich zu den Gedanken:
ZuFRIEDENheit ist ohne Friedensschluss nicht zu denken.
Frieden schließen mit dem, was ich habe – und mit dem, was ich entbehre.
Frieden schließen mit dem, was ich erreiche – und mit dem, was ich erleide.
Frieden schließen mit dem, was ich gut kann – und mit dem, was andere besser können.
Frieden schließen mit dem, was ich gewinne – und mit dem, was ich verliere.
Frieden schließen mit dem, was ich erreiche – und mit dem, was noch Zukunftsmusik ist.

Das führt mich zum nächsten Gedanken:
„Frieden schließen“ (ZuFRIEDENheit) hat unendlich viel mit unseren Gedanken und Deutungen zu tun.
Wie ordne ich Erlebtes ein? Was ist für mich „genug“? Wie sehe ich mich selbst? Wie lese ich mein Leben?
Zufriedenheit ist ohne gedankliche Arbeit und bewusste Aufmerksamkeit nicht zu erreichen.

Ein letzter Gedanke:
Paulus führt seine Sätze interessanterweise zu dem Fazit: „Allem bin ich gewachsen durch den, der mich stark macht.“ D.h. um zufrieden zu sein, baut er nicht nur auf Beherrschung seiner Gedanken, sondern auch auf die Stärke von Gott.
Vermutlich weil er weiß, wie anfällig sein Denken und Deuten ist – und wie brüchig manche Lebensführungen.

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