Alltags:Leben Zusammen:Leben

BITTER:ERNST

Manchmal bedarf es nur eines sanften Wortes, um einen verstockten Sünder zu bekehren, während ein scharfes Wort in ihm eine Bitterkeit auslösen kann, die ihm sehr schädlich sein könnte.

Vinzenz von Paul (1581 bis 1660), aus: Pierre Lefèvre (Hg.), Schätze der Spiritualität, Verlag Josef Knecht 2004, S. 117

Es gibt viele Auslöser für Bitterkeit.
„Scharfe Worte“ sind einer davon, behauptet Vinzenz von Paul, die „Mutter Teresa des 17. Jahrhunderts“.
Denn oft sind scharfe Worte kränkend. Und Kränkungen machen bitter.
Manchmal sind scharfe Worte auch lieblos. Und Lieblosigkeit macht bitter.
Und sie sind gelegentlich auch verurteilend. Und Verurteilung macht bitter.

Bitterkeit wirkt nicht selten wie ein Krebsgeschwür.
Es durchdringt den Körper, verschmutzt die Seele … und zerstört unsere Beziehungen.

Ab und an sind auch Enttäuschungen der Auslöser.
Die Enttäuschung, nicht beachtet zu werden,
nicht genannt zu sein,
nicht abgebildet zu werden,
nicht einbezogen zu sein,
nicht gefragt zu werden.

Und dann passiert’s:
Verbitterte Menschen verlieren den klaren Blick,
das gute Maß,
die nötige Achtung,
die tiefe Freude.
Verbitterte Menschen verlangen Genugtuung,
möchten sich rächen,
werden heimzahlen.
Verbitterte Menschen verweigern die Vergebung,
schüren die Vergeltung,
verherrlichen die Verletzung.
Verbitterte Menschen werden schwermütig,
schauen beständig ihre Wunden an,
spüren, wie weh sie tun und
lassen sich vom Schmerz treiben.

Manche Menschen schleppen ihre Bitterkeit durch’s ganze Leben … auch Hiob, dessen Lebensführungen wahrlich nicht leicht waren, hat die Befürchtung:

Manche sterben verbittert und enttäuscht,
weil sie vom Glück nichts abbekommen haben.

Die Bibel in Hiob 21,25

Es führt kein Weg daran vorbei:
Verbitterung muss bekämpft werden!
Sie ist der Feind aller unserer Beziehungen.
Erwin Raphael McManus drückt das so treffend aus:
„Verbitterung ist der Feind der Liebe,
weil sie dich vergebungsunfähig macht

und unwillig macht, bedingungslos Liebe zu geben.
Verbitterung ist der Feind der Hoffnung,
weil du dadurch weiterhin in der Vergangenheit lebst

und unfähig wirst, eine bessere Zukunft zu sehen.
Verbitterung ist der Feind des Vertrauens,
weil du dadurch aufhörst, dein Vertrauen jemand anderem zu schenken.“

(in: Soul Gravings, Nelson Books 2006, S. 4)

Wie schön wäre es, wir würden gemeinsam diesen „Feind“ bekämpfen … nicht jeder für sich allein.

Das könnte dich auch interessieren