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EINSAMKEITS:GEFÜHL

Bete, dass deine Einsamkeit der Stachel werde,
etwas zu finden, wofür du leben kannst,
und groß genug, dafür zu sterben.
Dag Hammarskjöld (1905 – 1961), Jeder Tag – ein Leben, Verlag Neue Stadt, München, 2011, S. 43

Viele Menschen fühlen sich in unserer Gesellschaft einsam.
Und Einsamkeit tut weh.
Betroffene fliehen gerne … nur leider manchmal in die falsche Richtung.
Denn Einsamkeit ist ein beliebter Auslöser für Abhängigkeiten … viel zu schnell wird dann aus einer tiefen Sehnsucht nach Gemeinschaft eine bodenlose Sucht. Gefährlich.

Mein Tipp:
Spiel mal ein wenig mit den Gedanken des Psychologen Uwe Böschemeyer. Der schreibt mal:
„Einsamkeit fordert die Antwort auf die Frage heraus, worauf es im Leben wirklich und letztlich ankommt. Wenn keiner mehr in der Nähe ist und die Einsamkeit unserer Seele den Atem nimmt, dann stellt sich die Frage, was denn noch hält, wenn kein Mensch uns mehr hält, worauf man sich noch verlassen kann, wenn man vom Leben verlassen zu sein scheint. Fragen, die am tiefsten bohren, bringen manchmal die tiefsten Antworten.“ (aus: Uwe Böschemeyer, Das Leben meint mich, SKV-Edition, Lahr, 1993, 6.11.)
So zu denken, ist schwer – kann aber heilsam sein.
Auch Dag Hammarskjöld weist mit dem oben genannten Zitat aus seinem spirituellen Tagebuch auf diesen größeren Zusammenhang hin …

Unsere Einsamkeit will immer eine Antwort – eine Antwort auf die Frage nach unserer wirklichen Identität:
Wer bin ich (ohne andere)?
Was hält mich?
Wem vertraue ich?
Worauf kann ich mich verlassen?
Wofür würde ich sterben?
Wofür will ich leben?

Und?
Was wäre deine Antwort auf die Frage, die die Einsamkeit stellt?
Was wäre dein Gebet für Zeiten der Einsamkeit?

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