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ÜBER:STÜRZEN

Eine einzige Arbeit, in aller Ruhe und gewissenhaft ausgeführt,
ist wertvoller als viele Arbeiten, bei denen wir uns überstürzen.
Nicht an der Menge unserer Arbeit hat Gott Freude,
sondern an der Liebe, mit der wir arbeiten.
Franz von Sales (1567 bis 1622)

Viele lieben den Ausspruch des biblischen Königs Salomo „Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu“ (Die Bibel in Prediger 9,10).
Denn:
Wir sind für’s Leben gerne „Macher“, „Gestalter“, „Packer“ und „Bringer“.
Wir machen, was nötig ist,
gestalten unser Umfeld,
packen an, wenn’s gefordert ist,
bringen uns selbstverständlich ein.
Wir preschen voran,
geben die Richtung vor,
bringen in Bewegung.

Ein Rabbi war bekannt für seine weisen Worte.
Eines Tages sagte er zu seinen Schülern:
„Weisheit wird nicht in Worten ausgedrückt, sie zeigt sich im Handeln.“
Als er dann sah, wie sich alle Hals über Kopf in Aktionen stürzten, lachte er laut:
„Das ist nicht Handeln, das ist Bewegung.“

Ja. So ist es:
Es gibt einen Riesen-Unterschied zwischen Bewegung und Handeln,
zwischen kopfloser Aktion und gezieltem Tun,
zwischen überstürztem Engagement und sinnvollem Handeln.

Der preisgekrönte Schriftsteller Martin Kessel (1901 – 1990) hat das sehr treffend mit anderen Worten ausgedrückt:
„Die einen erkannt man an ihren Taten, die anderen an ihrem Getue.“

Die Qualität unseres Handelns entscheidet sich also an der Frage,
wie wir Handeln und Bewegung, Tun und Getue auseinander halten –
und wie ruhig, gewissenhaft und liebevoll wir agieren …
meint zumindest Franz von Sales.

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