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Die Bischöfe müssen nicht nur lehren, sondern auch lernen, weil einer auch besser lehrt, wenn er täglich Besseres lernt und dadurch wächst und fortschreitet.
Cyprian von Karthago (200 bis 258), in: Briefe, 10. Kapitel
Lehren und lernen sind Geschwister. Bruder und Schwester. Verwandte.
Kein Lehrer sollte aufhören zu lernen, sonst trennt er, was organisch zusammengehört.
Lehrende, die lernen, sind Vorbilder, bleiben nicht stehen, geben sich nicht zufrieden, sehnen sich vorwärts. Sie sind noch auf dem Weg, noch nicht am Ziel. Die Ankunft steht noch aus.
Es gibt immer noch so viel zu entdecken, zu erforschen, zu empfangen.
Allerdings sieht Cyprian Vor:Gesetzte in der Gefahr, sich zufrieden zu geben oder sich überlegen zu fühlen. Er warnt davor. Es lehrt sich schlechter mit solchen Haltungen. Man verliert dadurch die Güte seiner Lehre.
Die Einstellung macht‘s, nicht die Stellung.
Die Lernhaltung macht‘s, nicht die Lehrmeinung.
Das gilt für uns alle.
Doch:
Wir lernen nicht nur aus Büchern oder im Unterricht.
Wir lernen aus der Schöpfung … meint zumindest Jesus:
„Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte, und euer Vater im Himmel ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? […] Seht euch die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen ´und zu weben`. […] Wenn Gott die Feldblumen, die heute blühen und morgen ins Feuer geworfen werden, so herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern?“ (Die Bibel in Matthäus 26,26-30).
Gott hat in seine Geschöpfe, in die ganze Schöpfung das Potential zur Lehre gelegt. Die Schöpfung hat Lehrqualität. Das weiß auch Benedikt von Nursia, wenn er sagt:
„Die Bäume, die Wurzeln und die Steine, die Felsen, sind die besten spirituellen Lehrmeister“.
Und noch etwas empfiehlt Jesus:
„Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanft und demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.“ (Mt. 11,29)
Im Betrachten von Jesus und dem, was er getan hat, kommen wir weiter, lernen wir.
Unsere Seele wird es uns danken.
Also: Augen auf! Es gibt viel zu lernen.


