Glaubens:Leben Zusammen:Leben

GOTTES:DURST

Photo by Josh Applegate on Unsplash

Auf unserem Leib und in unserer Seele tragen wir die Liebe eines unendlich dürstenden Gottes.

Mutter Teresa (1919 bis 1997), aus: Brian Kolodiejchuk, Mutter Teresa – Komm sei mein Licht, Knaur Verlag München 2007, S. 186

Wir alle wissen, dass Menschen „durstig“ sein können.
Durstig nach Anerkennung.
Rachedurstig.
Wissensdurstig.
Freiheitsdurstig.

Dass aber Gott durstig ist, … ein ganz neuer Gedanke.

Wobei …
Heute ist Karfreitag.
Und war nicht einer der Sätze, die Jesus am Kreuz flüsterte „Ich habe Durst“ (Johannes 19,28)?

Unzählige Hinweise auf diesen Seufzer von Jesus finden wir, wenn wir in das Leben von Mutter Teresa eintauchen. Für sie sprach Jesus damit nicht nur sein körperliches Bedürfnis aus, sondern auch seine tiefe Sehnsucht nach allen Menschen.
So wurde „Ich habe Durst“ (engl. „I thirst“) das Motto der Missionarinnen der Nächstenliebe, die Mutter Teresa gegründet hatte. In den Ordensregeln heißt es daher:
„Das allgemeine Ziel der Missionarinnen der Nächstenliebe ist es, das Dürsten Jesu Christi am Kreuz nach Liebe und nach Seelen durch das Gelübde der Armut, der Keuschheit, des Gehorsams und der Selbsthingabe in der Arbeit an den Armen zu stillen.“
Weltweit in jeder Kapelle der Missionarinnen der Nächstenliebe steht direkt neben dem Kreuz diese Aussage: „I thirst“.
Dieser Durst Gottes,
diese Sehnsucht Gottes,
diese Liebe Gottes ist für Mutter Teresa das Motiv und der Antriebe für alle ihre Handlungen.
Nirgends wird der Durst Gottes für sie deutlicher als am Kreuz.

Ich frage mich gerade,
ob es bei mir wohl auch so werden könnte …
Dass dieser Durst Gottes bei mir einen gewissen Durst nach Gott auslöst,
Dass diese göttliche Sehnsucht mein Sehnen nach Gott verstärkt,
Dass diese Menschen-Liebe Gottes meine menschlich Gottes-Liebe zum Klingen bringt,
Und dass mich das dann zu den Menschen führt, die „Durst“ haben – in welche Richtung auch immer.
Ach, wäre das schön!

Ich ahne, dass das nur wahr wird, wenn ich mich
gedanklich,
vorstellend,
erspürend,
betrachtend,
achtsam
in den Durst vertiefe, mit dem alles begann:
Den Durst des Gekreuzigten.

Das könnte dich auch interessieren