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LEBENS:GRÖSSE

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Wir aber, geliebteste Brüder, die wir Philosophen sind nicht in Worten, sondern in Taten, […]
die wir mehr das innere Bewusstsein der Tugenden kennen als die Prahlerei damit;
wir, deren Größe nicht in ihren Reden beruht, sondern in ihrem Leben.

Cyprian von Karthago (200 bis 258), in: Vom Segen der Geduld, Kapitel 3

Interessant, was Cyprian von Karthago hier über „Weisheitslieber“ (Philosophen) schreibt. Er grenzt sich ab von solchen, die Weisheit nur in Worten weitergeben und die damit angeben.
Für ihn ist die Größe eines Philosophen nicht in seinen Worten begründet, sondern in seinen Taten.
Weisheit wird nicht mit Worten proklamiert, sondern mit Werken demonstriert.
Weisheit wird nicht geredet, sondern gelebt.
Das ist dann für ihn wahre Größe.

Denn:
Groß ist nicht, wer immer und zu allem etwas zu sagen hat.
Groß ist, wer verwirklicht, was ihm bewusst wurde.
Groß ist nicht, wer bekanntmachen kann, was er weiß.
Groß ist, wer vormachen kann, was erkannt hat.
Groß ist, wer lebt, was er verstanden hat.

Das ist nicht nur bei Philosophen so … auch bei Theologen, Ökologen, Ideologen, Politologen, Klimatologen.
Immer braucht es weniger Worte, die proklamiert werden – und mehr Taten, die präsentiert werden. Jeder Erkenntnis braucht ein Ereignis. Daran hängt die Glaubwürdigkeit jeder Aussage.
Im Allgemeinen hilft es mehr, Worte sparsam zu streuen – und Taten sprechen zu lassen.
Die Bibel erwähnt das nicht selten. Ein Beispiel:
„Unsere Liebe darf sich nicht in Worten und schönen Reden erschöpfen; sie muss sich durch unser Tun als echt und wahr erweisen.“ (Die Bibel in 1. Johannes 3,18, NGÜ)

Noch gesagt werden muss, dass nicht jedes Wort und nicht jede Tat zu jedem Zeitpunkt dran ist. Worte zur richtigen Zeit heilen …
Worte zur falschen Zeit verletzen oder werden verkannt.
Taten zur richtigen Zeiten wirken …
Taten zur falschen Zeit missglücken oder werden missverstanden.
Wir brauchen ein Gespür für die richtigen Gelegenheiten, die passenden Augenblicke.
Das wusste schon Salomo:
„Wie wohl tut ein Wort zur rechten Zeit!“ (Die Bibel in Sprüche 15,23)

Und wir brauchen in allem die richtige Haltung.
Falsche Motive – im Reden und im Handeln – möchten beeinflussen, beherrschen, bestimmen.
Reine Motive dagegen fördern die Freiheit, die Bereitschaft, die Liebe.
Noch einmal Salomo:
„Wer redlich ist, dessen Mund ist eine Quelle des Lebens; wer es unredlich meint, hinter dessen Worten versteckt sich seine Gewalttätigkeit.“ (Die Bibel in Sprüche 10,11, GNB)
Darum will ich in allen Worten und Taten meine innere Haltung zu prüfen.

Ich hoffe und bete, dass mir das alles je länger je mehr gelingt.

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