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Foto von Cody Board auf Unsplash

Wenn ich nichts tue,
wenn ich nicht lerne,
wenn ich nicht mehr suche,
dann bin ich verloren, dann gnade mir Gott.

Vincent van Gogh, in: Briefe, Reclam Verlag Ditzingen 2019, S. 58



Endlose Aufgabe: Handeln, Lernen und Suchen!
Denn alles andere ist Stillstand.
Niemand kommt weiter, wenn er bewegungslos steht.

Ich misstraue denen, die vorgeben,
fest zu stehen,
alles zu wissen,
keine Zweifel zu haben,
das Ziel erreicht zu haben,
genug getan zu haben –
im Handeln, im Denken und im Glauben.

Eine Festgelegtheit, die nicht mehr offen ist für Neues, für Spontanität, für Überraschungen, für andere Meinungen navigiert an der Oberfläche.
Man lernt nie aus.
Van Gogh weiß das … er spürt das bis in Mark und Bein.
So sehr, dass der Pfarrer und Künstler ausruft: „… dann gnade mir Gott“.

Es liegt noch so viel im Verborgenen, unter der Oberfläche.
Wer sich nicht auf ewig festlegt, immer am Suchen bleibt, weiß das.
Denn er findet ständig Neues und Tiefes.
Neue Gedanken. Neue Verbindungen. Neue Handlungsfelder.
Tiefe Erkenntnisse. Tiefe Freundschaften. Tiefe Zusammenhänge.

Das Ergebnis eines tätigen, suchenden und lernenden Lebens ist:
Wir gewinnen Offenheit, weil das Neue und Tiefe uns weitet.
Wir lernen Demut, weil wir nicht vorgeben müssen, alles zu wissen.
Wir erwerben Weisheit, weil unsere Erfahrung wächst.

Und nun?
Was heißt das für heute?

Erstens: viel wagen!
Experimentieren, ausprobieren, überwinden.
Zweitens: viel lesen!
Sperriges, Schönes, Herausforderndes.
Drittens: viel wahrnehmen!
Beobachten, zuhören, erfühlen.

Das hört sich anstrengend an. Ist es auch manchmal.
Aber viel mehr noch ist es inspirierend … und beweglich … und wach … und öffnend … und offen … und fördernd.
Irgendwie jung.
Irgendwie schön.
Und auf jeden Fall voller Überraschungen.

Ich hab‘ Lust darauf, mit den Tätigen ein Tätiger zu werden,
mit den Lernenden ein Lernender,
mit den Suchenden ein Suchender.
Und du?

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